Ihren Ursprung hatte engelfabrik.de Anfang der 2000er-Jahre und war ein Webring für kreative Seiten.
Letztes Jahr habe ich meine alten Domains zurück geholt und nach und nach wieder online gestellt. Nur bei der Engelfabrik wusste ich einfach nicht, was ich machen soll. Die Zeit der kleinen, kreativen Webseiten ist wohl längst vorrüber. Social Media ist die letzten Jahrzehnte über das Netz gefegt und hat fast alle der kleinen Seiten verschlungen. Heute trifft man nur noch auf Seiten, die einem irgendwas verticken wollen.
Für einen Webring reicht es also nicht mehr.
Das Wort “Fabrik” lässt aber vermuten, dass hier etwas in Masse produziert wird. Ja, das ist wohl auch richtig. KI lässt die kreative Welt erzittern. Echte Künstler haben es wirklich schwer. Sie dienen also Vorlage und haben davon nichts, im Gegenteil. Dennoch wird mit KI jedem auch ein Werkzeug gegeben, welches er nutzen kann, um Kunst zu fabrizieren.
Ich schreibe gern und viel, dass dürfte so ziemlich jeden aufgefallen sein, der irgendwo mal über mein Gebrabbel gestolpert ist. Ich habe auch eine ungefähre Vorstellung, wie meine Worte klanglich verarbeitet werden können, ich kann sie förmlich schon hören, aber - ich bin kein Musiker - ich werde diesen Schritt nicht ausführen können. Ich könnte meinen Texte nun jemanden geben, der diese vertont, aber würde diese Person dies machen wollen, ohne irgendeine Gegenleistung? Alles was ich schaffe und veröffentliche gibt es, weil ich Spaß daran habe, dies zu tun. Ich tue dies aber nicht, um damit auch nur einen Cent zu verdienen. Es soll auch niemand etwas dafür bezahlen. Nein, ich glaube ein anderer Mensch wird mir diese Texte nicht vertonen können. Er hätte nichts davon, denn er dürfte damit kein Geld verdienen.
Ich nutze sehr gern KI dafür, mir Bilder, Texte, Musik oder Videos zu erstellen. Ja, die Köpfe hinter dieser KI verdienen an mir Geld und/oder Daten und ihre Trainingsopfer gehen meist leer aus. Die Augen und Ohren, die “meine” Inhalte am Ende kosumieren, brauchen dafür aber nichts zu bezahlen. Sie besuchen einfach die Engelfabrik, lesen, hören oder sehen sich die Inhalte an und wenn sie wollen, nehmen sie diese einfach mit, für sich, die Freunde, Familie aber nicht für den Kontostand.
Habe ich ein schlechtes Gewissen dabei, “Kunst” zu “fabrizieren” obwohl die wirklichen Künstler meist leer ausgehen? Nein, vielleicht, ja? Das kann ich wirklich nicht so einfach beantworten. Wie gesagt - mir tun die Künstler leid, die das was sie tun sich angeeignet haben. Das ist nicht leicht und ich habe wirklich Respekt vor dieser Leistung, aber auf der anderen Seite nutze ich eben auch “nur” ein Werkzeug. Dieses Werkzeug wurde mir in die Hände gegeben um meine eigene Kreativität zu erweitern und Dinge zu tun, die ich sonst nicht könnte.
Ich hoffe die Zeit wird kommen, dass die Firmen hinter den KI’s sich die Trainingsdaten von den Schöpfern kaufen, anstatt sie sich einfach zu nehmen. Es wäre vermutlich der beste Weg für alle. Vielleicht aber auch nicht.
Übrigens spreche ich immer wieder von KI - ich hasse den Begriff. Nichts daran ist intelligent. Deshalb ist bei “meinen Werken” auch immer “nur” von Generatoren die Rede.
Grüssle,
Euer Made